Runa Winacht

Noch unsichtbar :-)
20. Mai 2018

Schreiben und Lektorieren haben bei mir denselben Ursprung.

Deutsch im Allgemeinen und Literatur im Speziellen waren schon immer eine meiner Leidenschaften. So war es naheliegend, das Fach auch zu studieren.

Mein wohl angeborenes Gespür für Sprache und Texte habe ich jedoch erst so richtig perfektionieren können, indem ich 2007 selbst zu schreiben anfing.

Dank meiner Wurzeln in der Fanfiction bin ich ganz früh in den Genuss der in diesen Kreisen herrschenden Tradition gekommen, sich gegenseitig betazulesen. Ich hatte das Glück, dort auf eine Reihe toller Autorinnen zu treffen, die das gleiche Ziel hatten wie ich: Sich als Schriftstellerin weiterzuentwickeln. (An einer von ihnen bin ich ‚hängengeblieben‘: An meiner jetzigen Schreibpartnerin Maria G. Noel nämlich.)

Unsere Weiterentwicklung haben wir über Jahre sehr ausführlich und erfolgreich betrieben – und währenddessen merkte ich, dass mich nicht nur das Schreiben erfüllt, sondern dass ich es ebenfalls liebe, Anteil an den Texten anderer zu nehmen. Ich mag es, zu spüren, was ‚der Autor uns damit sagen will‘, mag es, den ‚Geist‘ seines Textes zu erfassen und diesen, wenn möglich, noch deutlicher herauszuarbeiten und zu unterstreichen, um so viel wie möglich aus einem Text herauszuholen.

Ganz wichtig ist mir: Ich nehme in keiner Weise in Anspruch, ‚die absolute Wahrheit‘ zu kennen. Von daher braucht niemand zu befürchten, dass ich versuchen könnte, ihm meine Meinung überzustülpen, aus seinem einen anderen Text nach meinem Geschmack zu machen.

Was ich zu bieten habe, ist meine persönliche Sichtweise – und die Fähigkeit, mich gut einfühlen zu können in Menschen, sowohl in Autorinnen als auch in ihre Protas.

Außerdem bin ich gegen vereinheitlichende Regeln wie: „Benutze nicht zu viele Adjektive!“ oder „Vermeide Füllwörter!“ Eine persönliche Erzählstimme lebt von genau diesen kleinen Ausstaffierungen, finde ich, und manchmal braucht man schlicht so viele Adjektive, wie man finden kann, um einer Szene gerecht zu werden.

Statt Regeln anzuwenden, lasse ich einen Text und den Stil der Autorin individuell auf mich wirken und melde zurück, wie er bei mir als Leserin ankommt. Die Autorin kann überprüfen, ob sie diese Wirkung beabsichtigt hat, oder überlegen, was sie stattdessen ausdrücken möchte.

Entspricht der Text rundum den Bedürfnissen des Autors, ist alles gut.

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