Neu im Mai (Musterbeispiel)

Über crossover books

S eit Jah­ren stört mich die Hal­tung vieler gro­ßer Ver­la­ge und Agen­tu­ren den­je­ni­gen Auto­ren ge­gen­über, die nicht von Ge­burt an be­rühmt und er­folg­reich sind. Auch füh­ren die oft­mals monat­elan­gen War­te­zeiten zu ei­nem Be­scheid – und dann kommt oft gar kei­ner – je­den hoff­nungs­vol­len Autor zu gro­ßer Frus­tra­tion. Es muss doch ei­ne zeit­ge­mä­ße Al­ter­na­ti­ve zum klas­si­schen Ver­lag ge­ben.

N ach vielen Ver­su­chen, Über­le­gun­gen und un­zäh­li­gen Ge­sprä­chen kris­tal­li­sier­te sich nun ein Kon­zept her­aus, das mit cros­so­ver books jetzt um­ge­setzt wird: Die Syn­er­gie aus Krea­ti­vi­tät, Kom­pe­tenz und Eigen­ver­ant­wort­lich­keit von Self-Pu­blis­her-Auto­ren und ge­bün­del­ter In­fras­truk­tur ei­nes Ver­la­ges.

Z ur­zeit be­fin­det sich cros­so­ver books in ei­ner Art Crow­dfun­ding-Pha­se. Wo­bei die Crowd kein Geld be­schaf­fen, son­dern durch die Be­reit­schaft in­te­res­sier­ter Auto­ren dem Pro­jekt Luft un­ter die Flü­gel brin­gen soll. Kon­kret: ein Start­te­am von 100 Auto­ren soll zu­sam­men­kom­men, bis cros­so­ver books als Ver­lag an­ge­mel­det wird und los­legt. Und nun viel Spaß beim Ken­nen­ler­nen des Kon­zepts!

L e­ser wer­den cros­so­ver books schät­zen, weil sie hier mit Bü­chern be­kannt wer­den, die sie sonst ver­mut­lich nicht zu Ge­sicht be­kä­men. Ei­ne gro­ße An­zahl fä­hi­ger Self-Pu­blis­hing-Auto­ren wur­de bis­her durch den Mains­tre­am ver­drängt. Sie hat­ten als Ein­zel­kämp­fer kei­ne Mög­lich­keit, ge­gen­über der Mar­ke­ting-Ma­schi­ne­rie ei­nes Ver­lags zu be­ste­hen. So ver­si­cker­ten un­zäh­li­ge, sehr le­sens­wer­te Bü­cher im Nichts.

A uto­ren wer­den cros­so­ver books lie­ben, weil sie hier end­lich die Mög­lich­keit ha­ben, das zu schrei­ben, wo­ran ih­nen liegt und sie sich nicht nach dem Markt beu­gen müs­sen, um von ih­rer Ar­beit even­tu­ell le­ben zu kön­nen. Kei­ne an­ma­ßen­den War­te­zeiten und kei­ne nichts­sa­gen­den Ab­sa­gen. Allein die Qua­li­tät zählt.

E s bringt nichts, sich in un­zäh­li­gen Fa­ce­book­grup­pen über die­se Zu­stän­de zu be­kla­gen. Statt­des­sen kann man et­was tun.

Viel­leicht ist es ei­ne gu­te Idee, zu­erst ein­mal un­ter cros­so­ver books – die Vi­sion nach­zu­le­sen, was wir mit die­sem Pro­jekt be­zwe­cken und erst dann weiter­zu­schau­en, wie es um­ge­setzt wer­den soll.